Deutsche Telekom beantragt höhere TAL-Gebühr

Patrick Bellmer
109 Kommentare

Regelmäßig werden von der Bundesnetzagentur die Entgelte für die Nutzung der Infrastruktur der Deutschen Telekom durch deren Mitbewerber festgelegt. Bei jener handelt es sich um die sogenannte „letzte Meile“, genauer gesagt die Teilnehmeranschlussleitung – kurz TAL.

Bei den letzten Verhandlungen im Jahr 2009 forderte die Deutsche Telekom ein monatliches Entgelt in Höhe von 12,90 Euro, die Netzagentur gewährte jedoch nur 10,20 Euro. Aus Sicht des ehemaligen Monopolisten ist dieser Betrag aber zu gering, um damit den Betrieb als auch den Ausbau in ländlichen Regionen kostendeckend betreiben zu können.

Laut Unternehmen haben die geringen Entgelte der Vergangenheit zwar dazu geführt, dass die Preise für die Endverbraucher gesunken seien. Im Sinne des Netzausbaus sei man aber auf höhere oder zumindest gleichbleibende Einnahmen aus der Überlassung der eigenen Infrastruktur angewiesen. So sollen alleine für den Ausbau des Netzes auf Übertragungsraten von 50 Megabit pro Sekunde oder mehr für 75 Prozent der deutschen Haushalte 40 Milliarden Euro nötig sein.

Außerdem verweist man auf gestiegene Kosten pro Nutzer. Denn zum einen sind die Kosten für die Instandhaltung des Kupfernetzes gestiegen, zum anderen habe man zahlreiche Kunden an Mitbewerber mit eigenen Netzen – zum Beispiel Kabelnetzbetreiber oder Mobilfunk-Provider – verloren.

Wie die Bundesnetzagentur entscheiden wird – das neue Entgelt gilt dann ab dem 01. April, ist unklar. Naturgemäß kämpfen die Konkurrenten in Form ihrer Verbände für sinkende Mieten, um so attraktive Preise anbieten zu können.

Jedoch erhält die Deutsche Telekom aber auch Rückendeckung. So berichtet Heise.de, dass sich sowohl Netcologne als auch M-Net für höhere Entgelte aussprechen. In Bezug auf den Ausbau des Breitbandnetzes wären weitere Absenkungen „kontraproduktiv“, so Netcologne.