Intels „Knights Corner“ erreicht über 1 TFLOP/s
Auf der zur Zeit in Seattle stattfindenden Supercomputing Konferenz 2011 gibt Intel Einblick in die nächste Generation seiner HPC-Plattformen (High Performance Computing). Darunter fallen nicht nur die neuen Xeon-Prozessoren der E5-Serie, dem Pendant zu „Sandy Bridge-E“, sondern auch die MIC-Architektur (Many Integrated Core).
Diese, hervorgegangen aus dem eingestampften „Larrabee“-Projekt einer Grafikkarte auf Basis von x86-Kernen, ist bislang in Form von „Knights Ferry“ nur als Software-Entwicklungsplattform für Co-Prozessoren verfügbar, nicht aber für den kommerziellen Einsatz. Dies soll sich im kommenden Jahr mit dem Nachfolger „Knights Corner“ ändern. Dieser wird ebenso wie die nächste Prozessor-Generation „Ivy Bridge“ in Intels 22-nm-Prozess mit Tri-Gate-Transistoren gefertigt, über deren Vorteile wir bereits ausführlich berichtet haben, und soll bei hoch parallelisierbaren Rechenlasten seine Stärken ausspielen.
![Rajeeb Hazra, General Manager der Intel Technical Computing Group mit „Knights Corner“](https://pics.computerbase.de/3/8/2/3/2/1-1080.4156337796.jpg)
Erste Hinweise zur Leistungsfähigkeit des Prozessors mit mehr als 50 Kernen gab nun eine Live-Demonstration. Darin konnte „Knights Corner“ als erster Prozessor auf einem Chip dauerhaft die Leistungsgrenze von 1 TFLOP/s (Billionen Fließkommaoperationen pro Sekunde) im 64-Bit-Double-Precision-Format durchbrechen (gemessen im DGEMM-Benchmark). Um dies in Relation zu setzen, führt Intel einen Vergleich mit dem ersten Teraflop-Supercomputer an. Der aus 9.680 Pentium-Pro-Prozessoren bestehende Supercomputer war Teil des ASCI-Red-Supercomputers der Sandia Labs und so leistungsfähig wie ein einzelner Knights-Corner-Prozessor. Interessant ist auch ein Blick zur Konkurrenz, genauer gesagt zu Nvidias Tesla C2050. Die Karte auf Basis der „Fermi“-Architektur kommt im gleichen Benchmark „nur“ auf etwas unter 180 GFLOP/s (Seite 13, PDF).
![Knights Corner](https://pics.computerbase.de/3/8/2/3/2/2-1080.203718789.jpg)
Eingesetzt werden soll „Knights Corner“ beispielsweise, zusammen mit Xeon-Prozessoren, im Supercomputer „Stampede“. Der „National Cyber Infrastructure Super Computer“ soll im Januar 2013 einsatzbereit sein und eine Leistung von 10 PetaFLOP/s erreichen.