Yahoo zahlte 79 Mio. Dollar für Microsoft-Abwehr

Andreas Frischholz
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Der Kampf gegen die Übernahme durch Microsoft, sowie der gescheiterte Kooperationsversuch mit Google, haben sich bei Yahoo finanziell deutlich bemerkbar gemacht. Rund 79 Millionen US-Dollar haben den Internet-Konzern die entsprechenden Maßnahmen gekostet.

Zu einem Großteil ging das Geld an externe Berater, die sich mit dem Angebot von Microsoft auseinandergesetzt haben. Hinzu kommen der Konflikt mit dem Großaktionär Carl Icahn, der sich standhaft für eine Kooperation mit Microsoft einsetzte, sowie die Zusammenarbeit mit Google, die schlussendlich doch noch scheiterte.

Der Übernahmekampf hat jedoch noch weitere Schäden hinterlassen, die sich nur schwerlich in Summen beziffern lassen. So etwa der tiefe Sturz des Aktienkurses auf rund 13 US-Dollar – Microsoft hatte einst 33 US-Dollar pro Aktie geboten. Des Weiteren hat der Konzern viele Manager und Entwickler verloren. Erst kürzlich wurde bekannt, dass der deutsche Software-Spezialist Marco Börries, der die Position des Executive Vice President inne hatte, im April Yahoo verlassen wird. Außerdem wird Finanzchef Blake Jorgensen gehen, sobald ein Nachfolger gefunden ist.

Die neue Chefin Carol Bartz, Nachfolgerin des Yahoo-Mitbegründers Jerry Yang, krempelt derzeit die Strukturen innerhalb des Konzerns um, die vereinfacht und effizienter werden sollen. So wird es etwa nur noch zwei regionale Einheiten geben, Nord-Amerika und International. Einzelne Führungsstrukturen für Europa, den Asien-Pazifik-Raum oder Wachstumsmärkte fallen weg. Die neuen Strukturen sind für die kommenden zwei bis vier Jahre vorgesehen.

Wie es in Zukunft weitergeht, erscheint aber weiterhin offen, nachdem man erneut Interesse an einer Kooperation oder Teilübernahme durch Microsoft gezeigt hat. Inwieweit die beiden Branchengröße noch zusammenfinden, dürfte die interessante Frage für die kommenden Wochen und Monate sein.

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