ARD und ZDF wollen Online-Videothek gründen

Patrick Bellmer
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Die beiden öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten ARD und ZDF wollen im kommenden Jahr eine Online-Videothek nach Vorbild der in den USA populären Plattform Hulu gründen. Das unter dem Arbeitsnamen „Germany's Gold“ in Entwicklung befindliche Projekt soll deutsche Produktionen der vergangenen 60 Jahre umfassen.

Die Finanzierung des Angebotes soll laut ZDF-Intendant Markus Schächter über gesonderte Gebühren oder Werbung sichergestellt werden. Ersteres dürfte aufgrund der Gebührenpflicht die Kritik der Verbraucher auf sich ziehen, da die Inhalte bereits über Gebühren finanziert worden sind. Unklar ist aber, ob das Bundeskartellamt dem Projekt überhaupt seinen Segen erteilen würde.

Denn erst vor wenigen Wochen waren die Sendergruppen Pro7 und RTL mit einem ähnlichen Versuch gescheitert. Zusammen wollten beide Gruppen, zu denen unter anderem auch Sat 1, Vox sowie die Nachrichtensender N24 und N-TV gehören, ebenfalls ein „deutsches Hulu“ starten. Die Plattform sollte allen Sendern offenstehen, letztendlich verweigerte das Kartellamt aber aufgrund der marktbeherrschenden Stellung der beiden – insbesondere im Bereich der Fernsehwerbung – seine Zustimmung. Laut Schächter steht die „Germany's Gold“ für alle Interessenten offen, eine Beteiligung von Privatsendern sei also denkbar.

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