„The War Z“: Entwickler verspricht Besserung

Max Doll
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Das nach Art des beliebten Armed-Assault-Mods „The Day Z“ gestrickte Zombie-MMO „The War Z“ war speziell seit dem kurzzeitigen Verkauf über die Distributionsplattform Steam und eine desaströse Kommunikationspolitik umstritten. In einem offenen Brief an die Community kündigt der Chef des Entwicklerstudios nun Konsequenzen an.

Von dem bisher eher rauen Ton ist nun nichts mehr geblieben, vielmehr bedankt sich Sergey Titov bei den zahlreichen Spielern für ihre Unterstützung und räumt eigene Fehler, darunter das vielfach kritisierte, arrogante Auftreten gegenüber Kritikern, ein. Grund dafür sei das rasante Wachstum und der Erfolg des Spiels mit über 700.000 Nutzern nach nur zwei Monaten gewesen, dank dem man sich nur auf absolute Zahlen und weitere Zuwächse, nicht mehr aber auf die vielen kleinen Fehler des Spiels konzentriert habe. Künftig wolle das Studio stärker auf Wünsche der Community eingehen, weshalb zahlreiche Änderungen geplant sind.

Geändert werde etwa die Kommunikationspolitik in den Foren, die bisher zu sehr auf Moderatoren gesetzt habe, was den Spielerzahlen aber nicht angemessen sei. Deshalb werden die Forenregeln überarbeitet, weitere Moderatoren sowie Community-Manager eingestellt und ausgebildet. In der nächsten Zeit möchte Titov außerdem die Community stärker in die Entwicklung des Spiels einbeziehen, etwa beim Design der nächsten Map oder neuen Features. Entwickler werden zudem in den Foren mehr Präsenz zeigen, wohingegen Updates für das Spiel und zukünftige Features besser kommuniziert werden sollen. Allerdings fügt Titov hinzu, dass man nicht auf jeden einzelnen Wunsch eingehe, sondern die zur Sprache gebrachten Punkte hinsichtlich ihrer Relevanz beurteile, zumal es aufgrund der großen Community immer unterschiedliche Meinungen geben werde. Meinungen als irrelevant abtun werde das Studio künftig aber nicht mehr.

Stellung nimmt Titov auch zum „Foundation Release“, das direkt nach oder während der Alpha-Phase – hier gehen die Einschätzungen in der Community auseinander – in den Verkauf gegeben wurde. Der Entwickler selbst erklärt erneut, dass ein „finales“ Release nur dann möglich werde, wenn das Spiel tot sei. Ansonsten werde ein Titel ohnehin ständig weiterentwickelt. Mit der veröffentlichten Version habe man „Kernfeatures und eine spielbare Umgebung“ geschaffen, die man nun kontinuierlich verbessern möchte. Allerdings räumt Titov ein, dass das Spiel trotz aller Bemühungen und Überstunden überstürzt auf Steam erschienen ist, um „als erster auf dem Markt und pünktlich für die Ferien zu sein“. Ein Fehler sei das aber nicht gewesen, denn trotz der negativen Äußerungen der letzten Zeit sind die Verkaufszahlen laut Titov „stark“, die Bewertungen des Spiels „solide“.

The War Z

In der nächsten Zeit sind laut dem Beitrag außerdem Personalverstärkungen geplant, wobei vor allem Mitarbeiter mit Erfahrung beim Aufbau von Online-Spielen eingestellt werden sollen. Dies soll die Entwicklung des Titels weiter voranbringen, um das bestmögliche Spielerlebnis zu bieten. Titov ist sich dabei bewusst, dass seine Versprechungen aufgrund des verspielten Vertrauens nicht unbedingt viel gelten und möchte vielmehr Taten sprechen lassen und durch mehr Transparenz an Glaubwürdigkeit gewinnen.

Abgesehen von dem deutlich professionelleren Auftreten, das Titov nunmehr an den Tag legt, werden dennoch nicht alle von der Community kritisierten Punkte angesprochen. Zum einen wird die Preispolitik mit keinem Wort gewürdigt – Vorbesteller der Alpha-Phase wurden stärker zur Kasse gebeten als Käufer der deutlich günstigeren Steam-Fassung – zum Anderen ließe sich über die Definition von „Kernfeatures“ streiten, die der „Foundation Release“ eigentlich haben sollte. Bis auf weiteres dürfte „The War Z“ wohl nicht wieder auf Steam erhältlich sein.

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