„Plug“: Heimische Wolke mit Open-WRT

Ferdinand Thommes
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Das vor vier Tagen gestartete Kickstarter-Projekt „Plug“, das bereits nach 12 Stunden die angestrebten 69.000 US-Dollar erreicht hatte und bisher 276.432 US-Dollar von über 3.000 Unterstützern einsammeln konnte, möchte mit einem kleinen Kästchen mit Ethernet- und USB-Anschluss eine private Alternative zu Dropbox anbieten.

Die Entwickler des Start-up „Cloud Guys Corporation“ planen einen 270 mm × 110 mm × 20 Millimeter kleinen Computer mit x86-kompatibler CPU, der an einer Seite per Ethernet-Kabel an das heimische Netzwerk und am anderen Ende an ein oder mehrere USB-Speicher angeschlossen werden kann. Im Inneren werkelt unter anderem eine Abwandlung der freien Router-Software OpenWRT.

Die an das kleine Kästchen angeschlossenen externen Festplatten werden zu einer zentralen Speichereinheit, die die Inhalte aller anderen Geräte wie PCs, Smartphones oder Tablets vereinen soll. Die Festplatten können verschiedene Dateisysteme wie etwa NTFS, HFS+, Fat32 oder Ext3/Ext4 aufweisen. Über einen angeschlossenen USB-Hub kann „Plug“ bis zu acht Festplatten verwalten. Die angeschlossenen Speichermedien werden als Netzwerklaufwerke eingebunden. Die Hardware soll durch Clients für Windows, Linux, Mac OS X, Android, iOS und Windows Phone ergänzt werden. Das Ziel ist angesichts der Prism-Enthüllungen nicht nur die private Wolke, sondern auch eine günstigere und wesentlich schnellere Datenvorhaltung. Automatische Backups sind ebenso vorgesehen wie ein simples Revisionssystem, welches erlaubt, auf eine ältere Version der Daten zuzugreifen.

Plug am Router
Plug am Router (Bild: Cloud Guys Corp)
Plug-Desktop-App
Plug-Desktop-App (Bild: Cloud Guys Corp)
Plug-Desktop-App
Plug-Desktop-App (Bild: Cloud Guys Corp)

Besitzt der Anwender beispielsweise einen Windows-PC und einen Apple-Rechner, soll er nach dem Einbinden von „Plug“ ins heimische Netzwerk die Inhalte beider Rechner synchronisiert vorfinden. Die Speicherkapazität des jeweils vorhandenen Geräteparks soll laut Mitbegründer Gawen Arab-Laffon keine Rolle mehr spielen: „Wenn ich online bin, sehe ich beispielsweise die zwei Terabyte meiner „gepluggten“ Festplatte auf meinem kleinen iPad. Gehe ich offline, verhält es sich wie bei Spotify oder Google Music, ich kann auswählen, welche Inhalte ich offline sehen will.“

Für Teilnehmer der Kampagne, die noch bis zum 8. September läuft, beträgt der Preis für den Plug 69 US-Dollar, später soll das Gerät im Einzelhandel 150 US-Dollar kosten. Mit der Markteinführung wird im Dezember 2013 gerechnet.

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