Studie: Weniger Mobiltelefone in Westeuropa verkauft

Silvio Werner
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Studie: Weniger Mobiltelefone in Westeuropa verkauft

Das Marktforschungsinstitut IDC hat Zahlen zum westeuropäischen Mobiltelefonmarkt im Jahr 2014 geliefert: Die Gesamtanzahl der verkauften Geräte sank um rund 5 Prozent, sogenannte Feature-Phones befinden sich bereits an der Grenze zur Irrelevanz.

Die Anzahl der ausgelieferten Mobiltelefone in Westeuropa sank 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 5,2 Prozent auf 174,1 Millionen Einheiten.

Der Markt für klassische Feature-Phones, also Mobiltelefone, die weniger als Smartphones können, aber gleichzeitig mehr als nur Telefonfunktionen bieten, befindet sich seit Jahren im freien Fall. 2014 sanken die Verkaufszahlen um weitere 39 Prozent auf 28,4 Millionen. Damit macht diese Geräteklasse zwar noch 16 Prozent an der Gesamtzahl der ausgelieferten Mobiltelefone aus, der Anteil am gesamten Marktwert beträgt mit 1,4 Milliarden US-Dollar jedoch nur noch gut zwei Prozent.

Die Anzahl der verkauften Smartphones erhöhte sich im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 6,4 Prozent, die Umsätze stiegen allerdings nicht im gleichen Maße, diese wuchsen nur um 1,7 Prozent auf 62,4 Milliarden US-Dollar an. Damit gelang es den Smartphone-Herstellern in Bezug auf die Anzahl der verkauften Exemplare und den Verkaufserlösen einen neuen Rekord aufzustellen.

Beigetragen zu diesem Wachstum haben laut IDC-Informationen mehrere Faktoren: Im vergangenen Jahr feierten das iPhone 6 und iPhone 6 Plus Verkaufserfolge, die zunehmende Verbreitung von Phablets und die steigende Verfügbarkeit von günstigen Smartphones taten ihr übriges. Im Resultat besitzen inzwischen sieben von zehn Westeuropäern ein Smartphone. Fast 10 Prozent aller verkauften Smartphones waren im Jahr 2014 Phablets.

Samsung musste im vergangenen Jahr Federn lassen: Im Vergleich zum Vorjahr sank der Marktanteil um 21 Prozent auf nunmehr 35,3 Prozent. Auf dem zweiten Platz liegt Apple mit 17,7 Prozent, Nokia/Microsoft verlor im vergangenen Jahr knapp 24 Prozent und kommt nunmehr nur noch auf einen Marktanteil von 11,3 Prozent. Bemerkenswert sind die „anderen“ Hersteller: Diese konnten ihren Anteil um 26 Prozent steigern und liefern nunmehr jedes fünfte verkaufte Mobiltelefon. Bezogen auf die Zahl der verkauften Smartphones kommt Sony sogar noch vor Nokia und Microsoft auf Platz drei.

Der Marktführer Android konnte seinen Vorsprung aufrechterhalten und seinen Marktanteil um 7 Prozent auf 71,2 Prozent steigern. 2013 lag der Marktanteil des Android-Betriebssystems bei 70,8 Prozent. Konkurrent iOS konnte seinen Anteil am Gesamtmarkt innerhalb eines Jahres von 19,6 auf 21,2 Prozent steigern, Windows Phone liegt nun bei knappen 7 Prozent. Blackberry OS, Firefox OS und andere Betriebssysteme sind inzwischen praktisch irrelevant.

Android wird nach Angaben von IDC von zwei Seiten angegriffen: iOS versucht dem Platzhirsch Marktanteile im Premium-Segment abzuluchsen, Windows Phone versucht dies im Niedrigpreissegment.

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