Paketmanagement: Ubuntu Touch wechselt als erstes zu Snappy

Ferdinand Thommes
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Paketmanagement: Ubuntu Touch wechselt als erstes zu Snappy
Bild: 月明 端木 | CC BY 2.0

Ubuntu Touch basiert derzeit auf Ubuntu 15.04. Das soll sich in den nächsten Monaten ändern, wenn Ubuntu Touch zu Snappy Ubuntu als Basis wechselt. Das geht aus der Antwort von Ubuntu-Entwickler Oliver Grawert auf eine Anwenderanfrage hervor. Damit wäre Ubuntu Touch die erste Variante, die zu Snappy als Paketmanagement wechselt.

Der Anwender wollte in einer Mail an die Launchpad-Mailingliste wissen, ob bereits jemand darüber nachgedacht habe, Smartphones mit Entwicklerwerkzeugen wie etwa den vom Raspberry Pi bekannten GPIO-Pins als USB-Board zu komplettieren, da Smartphones besser mit Sensoren ausgerüstet seien und zudem über bessere SoCs verfügten.

Grawert empfahl dem Fragesteller daraufhin, sich mit Ubuntu Snappy zu befassen. Hiermit seien die gewünschten Funktionen sehr leicht umzusetzen. Er wies darauf hin, das Ubuntu Touch spätestens zur Veröffentlichung von Ubuntu 16.04 Wily Werewolf Snappy als Basis verwenden werde, vermutlich sogar wesentlich früher.

Neueste Versionen von Ubuntu Next, mit dem Mir und Unity 8 getestet werden, wurden bereits auf Snappy umgestellt. Langfristig will sich Ubuntu mit allen Produkten komplett vom Debian-Paketformat abwenden und ganz auf das einfachere Snappy-Format setzen.

Unterdessen hat Jono Bacon, der bis letztes Jahr Community-Manager bei Canonical war, in seinem Blog einen auf den ersten Blick tollkühnen Vorschlag unterbreitet, den er trotzdem völlig ernst meint. Er schlägt vor, sein früherer Arbeitgeber solle als Basis von Ubuntu Touch Android nehmen und darauf eine Oberfläche laufen lassen, die sich wie Unity anfühlt und auch so aussieht. Damit legt Bacon den Finger in eine offene Wunde von Canonicals Mobilsystem: Dem System fehlen Apps. Die vorhandenen Scopes können herkömmliche Apps nicht ersetzen. Zudem würden Anwender, egal welches mobilen Betriebssystems, immer bestimmte Apps verwenden wollen, wie etwa Google Maps, Skype, Uber oder WhatsApp.

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