Prozessoren: Intel bestätigt Kaby Lake für 2016, Cannonlake erst 2017

Volker Rißka
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Prozessoren: Intel bestätigt Kaby Lake für 2016, Cannonlake erst 2017
Bild: Intel

Im Rahmen der Quartalszahlen hat Intel erstmals die kommenden Prozessorgenerationen Kaby Lake und Cannonlake bestätigt. Während Kaby Lake sowohl die Architektur als auch das Fertigungsverfahren von Skylake im zweiten Halbjahr 2016 übernehmen wird, erscheint mit Cannonlake das erste 10-nm-Produkt erst im Jahr 2017.

Laut Intels CEO Brian M. Krzanich ist Moore's Law aus dem Jahr 1965 auch in seiner letzten Auslegung nicht mehr einzuhalten. Statt einen Zeitraum von rund zwei Jahren für die Verdoppelung der Transistoren zu benötigen, sind es laut Krzanich nun „eher 2,5 Jahre“. Dies ist nicht die erste Anpassung von Moore's Law, bereits kurz nach der Erstveröffentlichung wurde es leicht geändert. Moore sprach zu Anfang von lediglich einem Jahr, schnell war aber auch 18 Monate, später dann 2 Jahren die Rede. Insofern ist der neue Zeitraum von 2,5 Jahren nur der nächste Schritt im sich stetig leicht ändernden „Gesetz“.

Nach den ersten Gerüchten der letzten Wochen rund um den Skylake-Refresh Kaby Lake hat Intel erstmals öffentlich Stellung dazu bezogen und gleich auch ein Zeitfenster vorgegeben. Die Refresh-Serie wird bereits in gut einem Jahr veröffentlicht, exakt ein Jahr nach der Skylake-Präsentation, die am 5. August 2015 beginnt und sich dann über mehrere Monate zieht. Da Kaby Lake Architektur und Fertigung von Skylake übernimmt, ist die Serie mit Haswell Refresh aus dem Jahr 2014 gleich zu setzen – hier gab es lediglich leicht erhöhte Taktraten.

Mit der Bekanntgabe, dass die Cannonlake-Prozessoren die ersten 10-nm-Produkte werden, schiebt Intel den Gerüchten der letzten Tage einen Riegel vor, die bereits von einem Abgesang der Serie sprachen. Dabei wurden in vielen Medien jedoch einfach Informationen vermischt, die eigentlich bereits seit Jahren klar sind: Cannonlake ist der echte Refresh von Skylake, der diese Architektur in die modernere 10-nm-Fertigung bringt. Auf dieses wiederum folgt dann Icelake, mit einer neuen Architektur, aber gleicher 10-nm-Fertigung – Intels Tick-Tock-Modell.

An Cannonlake zeigt sich, dass Intel mehr Zeit braucht, denn erst im zweiten Halbjahr 2017 sollen die Prozessoren erscheinen, ein Jahr später als ursprünglich gedacht. Zwischen den ersten 14-nm-Prozessoren mit dem Codenamen Broadwell, die im Herbst 2014 vorgestellt wurden, und den ersten 10-nm-Modellen, liegen dann exakt drei Jahre. Einen Ausblick auf die 7-nm-Technik gibt Intel noch nicht, erstmals sollen dann EUV-Systeme zum Einsatz kommen, von denen Intel 15 bei ASML bestellt hat. 10-nm-Chips will Intel noch in klassischer Weise fertigen.

I'd call it similar to what happened on 14-nanometer. Remember, on all of these technologies, each one has its own recipe of complexity and difficulty, 14-nanometer to 10-nanometer same thing that happened from 22-nanometer to 14-nanometer.

Brian M. Krzanich, Intel CEO

Auch an anderen Fronten ist Intel in Rückstand geraten. SoFIA in größerer Ausbaustufe als Smartphone- und Tablet-Hoffnung kommt etwas später, das erste Halbjahr 2016 wird angepeilt. Deutlich besser läuft es in der Server- oder auch NAND-Sparte, auf die Intel in Zusammenarbeit mit Micron wieder einen größeren Fokus legen will. Details zu den passenden Produkten will Intel später im zweiten Halbjahr bekanntgeben.

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