Ark OS: Huaweis Android-Alternative kommt nicht im Juni

Frank Hüber
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Ark OS: Huaweis Android-Alternative kommt nicht im Juni

Nachdem Techradar zunächst gemeldet hatte, dass Huaweis eigenes Betriebssystem für Smartphones und Android-Alternative schon im Juni 2019 starten soll, hat Huawei diese Aussagen nun korrigiert und macht wenig Hoffnungen auf einen baldigen Start von „Ark OS“.

Zunächst hatte ein Manager gegenüber Techradar erklärt, dass das intern unter dem Codenamen HongMeng entwickelte mobile Betriebssystem unmittelbar vor dem globalen Start im Juni stehe. Dass Huawei sich auf einen derartigen Konflikt mit den USA bereits vorbereitet hatte und an einem eigenen Betriebssystem nicht nur für Smartphones arbeitet, war bereits im März dieses Jahres bekannt geworden. Den Angaben des Managers zufolge sei das mobile Betriebssystem schon im Januar 2019 fertiggestellt worden.

Ende 2019 in China, 2020 im Rest der Welt

Nach Veröffentlichung der Meldung hat sich Huawei nun aber erneut bei Techradar gemeldet und die Aussagen des Managers revidiert. Demnach werde das mobile Betriebssystem noch nicht im Juni global eingesetzt. Stattdessen sei derzeit geplant, das eigene Betriebssystem zunächst in China einzuführen, dort aber auch erst Ende des Jahres. Erst nächstes Jahr soll das eigene Betriebssystem dann auch in anderen Regionen eingesetzt werden.

Ark OS mit Android-Apps

Intern HongMeng genannt, soll das mobile Betriebssystem offiziell wahrscheinlich „Ark OS“ heißen. Darauf lassen Markenanmeldungen von Huawei auch in Deutschland schließen. Einzelheiten zur Leistungsfähigkeit von Ark OS gibt es bislang nicht. Zudem wird spekuliert, dass das Betriebssystem die Ausführung von Android-Apps unterstützt, gesichert ist aber auch diese Information bislang nicht. Da Huawei offiziell nicht auf den Google App Store zurückgreifen kann, muss das Unternehmen aber auch hierfür eine eigene Alternative aufbauen, in dem wiederum Apps US-amerikanischer Unternehmen nicht gelistet werden dürften. Ob diese Apps vom Nutzer dann jedoch manuell über APKs installiert werden können, ist derzeit ebenfalls offen, denn immerhin sind hiervon Apps wie WhatsApp und Facebook betroffen.

Konflikt mit den USA hat schwerwiegende Folgen

Huawei ist aufgrund des ausgerufenen Nationalen Notstands in der Telekommunikation durch den US-Präsidenten Trump dazu gezwungen, sich Alternativen zu Googles Android-Betriebssystem zu suchen, da US-Unternehmen ein Handel ohne vorherige Einwilligung durch die US-Regierung untersagt ist. Google soll daraufhin alle Handelsbeziehungen zu Huawei unterbrochen haben, ebenso wie zahlreiche andere US-amerikanische Unternehmen.

Wie Huawei den Betrieb auf Dauer ohne Zulieferungen durch US-amerikanische Unternehmen und ohne Lizenzen aufrecht halten möchte, ist weiterhin unklar. Am 19. August tritt das Embargo in vollem Umfang in Kraft, dann endet auch die 90-tägige Übergangsphase, die die US-Regierung auf bestehende Produkte und Systeme gewährt hatte – auch um deren weiteren, reibungslosen Betrieb in den USA zu sichern. Huawei versucht derzeit mit einer Klage in den USA die Verfügung gegen das Unternehmen für ungültig zu erklären.

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