Radeon Pro W5500: Der kleine Navi 14 als professionelle Grafikkarte

Wolfgang Andermahr
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Radeon Pro W5500: Der kleine Navi 14 als professionelle Grafikkarte
Bild: AMD

Nachdem AMD mit der Radeon Pro W5700 Navi 10 und damit erstmals die neue RDNA-Architektur in den professionellen Markt gebracht hat, folgt nun mit der Radeon Pro W5500 ein kleineres Modell. Dieses setzt nicht mehr auf Navi 10 sondern auf Navi 14, der im Consumer-Desktop auf der Radeon RX 5500 XT genutzt wird.

Auch im professionellen Umfeld gibt es nicht den vollen Navi-14-Ausbau, dieser bleibt weiterhin Apple-exklusiv. Die Radeon Pro W5500 im Single-Slot-Design setzt wie die Radeon RX 5500 XT auf 22 Compute Units und damit auf 1.408 Shadereinheiten. AMD gibt eine maximale Performance mit „bis zu 5,35 TFLOPS“ (FP32) an, sodass der Takt hohe 1,9 GHz betragen muss. Das wäre sogar etwas schneller als die Consumer-Variante.

Trotzdem soll die Leistungsaufnahme 125 Watt nicht übersteigen, was wiederum 5 Watt weniger als im Desktop sind – offenbar verbaut AMD auf der Profi-Karte etwas effizientere GPUs. Ein Sechs-Pin-Stromstecker wird deshalb in jedem Fall benötigt. Der Speicherausbau beträgt 8 GB des Typs GDDR6, der Takt liegt bei 7.000 MHz. Die Speicherbandbreite aufgrund des 128-Bit-Interfaces beträgt daher 224 GB/s. Ab Mitte Februar soll die Radeon Pro W5500 für 399 US-Dollar (ohne Steuern) im Handel stehen.

Mehr oder weniger Strom? Je nachdem ...

Als Gegner hat AMD die Nvidia Quadro P2200 auf Basis der Pascal-GPU auserkoren. Die Radeon soll laut Herstellerangaben je nach Programm bis zu 50 Prozent schneller arbeiten. Vor allem im „Multitasking“, dem Ausführen mehrerer Programme gleichzeitig, soll die Radeon Pro W5500 klar schneller sein. Auch wenn die Grafikkarte deutlich mehr Energie als die Quadro P2200 benötigt (125 Watt zu 75 Watt), soll die Leistungsaufnahme eines gesamten Rechners mit der Radeon geringer sein, da AMD nach eigenen Angaben weniger Aufgaben an die CPU abgibt.

AMD spendiert der Grafikkarte wie dem Desktop-Pendant acht PCIe 4.0 Lanes und vier DisplayPort-1.4-Anschlüsse inklusive DSC. Damit können vier 4K- oder vier 5K-Displays oder auch ein 8K-Monitor mit je 60 Hz angesteuert werden.

Die mobile Radeon Pro W5500M ist anders konfiguriert

Neben der Radeon Pro W5500 für den Desktop-Rechner wird es ab dem Frühjahr auch eine Radeon Pro W5500M für mobile Workstation-Notebooks geben, die etwas anders konfiguriert ist. Diese darf sich maximal 85 Watt genehmigen, weshalb der Takt mit höchstens 1.700 MHz 200 MHz niedriger ausfällt. Davon abgesehen gibt es keine Unterschiede.

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