Command & Conquer: Remaster erscheint inklusive öffentlichem Quellcode

Max Doll
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Command & Conquer: Remaster erscheint inklusive öffentlichem Quellcode
Bild: EA

Lange Jahre wurden Spiele vor allem abgeschottet, um Erzeugnisse, die zur Jahrtausendwende aus der Modding-Community kamen, als DLC verkaufen zu können. Den Nutzen einer Modding-Szene entdeckt EA nun wieder und wird dazu Teile des Quellcodes der Remastered Collection von Command & Conquer öffentlich machen.

Konkret werden die TiberianDawn.dll und RedAlert.dll mitsamt ihrem Quellcode zu Open Source unter der GPL-Lizenz in Version 3, verriet der Producer des Remasters, Jim Vessella, auf Reddit. Auf diese Weise sei sichergestellt, dass das Remaster kompatibel bleibe zu Projekten wie CnCNet, das eine Plattform für die Multiplayer-Modi der Klassiker bietet, und Open RA, einer modernisierten, quelloffenen Version von Alarmstufe Rot.

Blizzard als Beispiel

Die Entscheidung habe EA als „direktes Resultat“ der Zusammenarbeit mit einem „Spielerrat“ getroffen. Warum der Publisher hier eng kooperiert, wird damit angedeutet, lässt sich aber auch so leicht erschließen. Die Klassiker haben eine etablierte Fan-Basis, die die Titel aktiv pflegt und eine wichtige Zielgruppe für die überarbeitete Version ist. Gleichzeitig steigt die Attraktivität eines vermeintlich angestaubten Uralt-Spiels, wenn durch Mods (weiterhin) eine Vielfalt an „Erweiterungen“ angeboten wird. Ein Vorbild hat es bereits gegeben: Blizzard ging bei den Remastern von StarCraft und WarCraft 3 ähnlich vor.

Durch die Offenlegung der beiden .dll-Dateien können im Zusammenspiel mit dem Karteneditor neue Umgebungen und eigene Einheiten erstellt werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, Daten zu modifizieren, Texturen und Co. zu ändern und darüber hinaus den Gameplay-Ablauf zu ändern. Als Fingerübung hat Entwickler Petroglyph eine „Modding-Einheit“ erstellt, schreibt Vessella: Einen Mammut-Panzer für die Bruderschaft von NOD, der Nuklearbomben verschießen kann. Mods werden nur in Gefechten und neu erstellen Missionen für den Einzelspieler-Modus nutzbar sein. Sie werden entweder über den Steam Workshop oder ein In-Game-Menü verteilt. Käufer auf Origin sind deshalb im Nachteil. Sie können zwar Karten über das Spiel herunterladen, müssen Mods aber manuell im Spieleordner installieren.

LAN-Modus kommt später

Zum Verkaufsstart der Remastered Collection von Command & Conquer am 15. Juni wird zwar Quellcode, aber kein LAN-Modus verfügbar sein. Er habe es aufgrund der Covid-19-Krise nicht in das Spiel geschafft, schrieb Vessella, hob aber dessen Wichtigkeit hervor. Der LAN-Modus stehe deshalb auf der Prioritätsliste.

Die Redaktion dankt ComputerBase-Leser „konkretor“ für den Hinweis zu dieser Meldung!

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