Auf finnisch: Kampf dem Filesharing

Sasan Abdi
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Ein ganz neuer Ansatz zum Kampf gegen das Filesharing, dass zu maßgeblichen Teilen zum Tauschen von rechtlich geschütztem Material wie Musik, Filmen oder Spielen missbraucht wird, stammt aus Finnland. Dazu bedient man sich beim renommierten Unternehmen Viralg dem genialsten Aspekt des Peer-to-Peer Prinzips: Dem Multi-Downloading.

Filesharing funktioniert in der Regel besonders effizient, weil der Benutzer gleichzeitig von mehreren anderen Mitbenutzern unterschiedliche Teile einer gewünschten Datei herunterladen kann. Genau diesen Umstand macht sich die „Anti-Filesharing-Software “von Viralg zu Nutze: Sie sucht gezielt User, die gerade dabei sind, vornehmlich urheberrechtlich geschützte Musik herunterzuladen. In einem zweiten Schritt gibt sich die Software als Benutzer aus, der einen Part der im Download befindlichen Datei besitzt. Der herunterladende User wird verbunden; doch erhält er von der Viralg-Software nicht etwa die gewünschten Teile der Datei, sondern bloßen Datenmüll, der das Ergebnis zerstört.

Die Macher erklären ihre Software wie folgt: „Die Technologie vermischt die Files in einem P2P-Netzwerk in einer Art, dass der illegale Downloader schließlich wertlosen Abfall bekommt statt echter Musik oder echter Filme.“ Und weiter heißt es: „Unsere Technologie kann auch Files, die über P2P-Netzwerke bereits getauscht wurden, zerstören.“ Nähere Details zum Aufbau des Systems gibt es von Viralg aber nicht. Im Übrigen lief die Entwicklung in Kooperation mit dem finnischen Ableger des Riesen-Labels BMG ab. Entsprechend dürfte die Software als Endprodukt vornehmlich gegen illegale Musiktauscher vorgehen - kann aber prinzipiell auch anderen Urheberrechtsverletzern den Spaß am Filesharing nehmen.

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