Quartalszahlen: AMD mit 40 % mehr Umsatz dank Ryzen und Radeon

Update Michael Günsch
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Quartalszahlen: AMD mit 40 % mehr Umsatz dank Ryzen und Radeon

AMDs Quartalszahlen übertreffen die Erwartungen. Der Umsatz im ersten Quartal des Jahres stieg gegenüber dem Vorjahr um 40 Prozent auf rund 1,65 Milliarden US-Dollar. Unterm Strich bleiben 81 Millionen US-Dollar Nettogewinn übrig. Das neu erstarkte Kerngeschäft mit Prozessoren und Grafikchips für PCs ist die treibende Kraft.

Radeon und Ryzen sorgen für 95 Prozent mehr Umsatz bei PC-Chips

Mit über zwei Drittel Anteil am Gesamtumsatz bildet die Sparte Computing and Graphics rund um Prozessoren und Grafikchips für PCs unangefochten das Hauptgeschäft. Gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum, zu dem die Ryzen-CPUs noch nicht viel beitrugen, stieg der Umsatz um 95 Prozent auf 1,12 Milliarden US-Dollar. Mit starken Verkäufen von Ryzen- und Radeon-Produkten begründet AMD schließlich auch das enorme Wachstum der Sparte, die mit 138 Millionen US-Dollar operativem Einkommen das Minus aus dem Vorjahr vergessen lässt.

Semi-Custom schwächelt

Die Sparte Enterprise, Embedded and Semi-Custom sorgte für weitere Einnahmen von 532 Millionen US-Dollar, was allerdings zwölf Prozent weniger als vor einem Jahr bedeutet. Gestiegene Umsätze bei Server- und Embedded-Prozessoren durch Epyc und Ryzen Embedded genügten nicht, um die gesunkenen Einnahmen im Bereich Semi-Custom rund um SoCs für Spielkonsolen auszugleichen. Das operative Ergebnis blieb mit 14 Millionen US-Dollar zwar im Plus, doch wurden ein Jahr zuvor noch 55 Millionen US-Dollar verbucht. Allerdings beeinflussten im ersten Quartal 2017 zusätzliche Lizenzeinnahmen das Resultat.

Das erste Quartal war ein herausragender Start in das Jahr 2018 mit einem Umsatzwachstum von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr [...] Die Annahme unserer neuen, leistungsstarken Produkte durch PC, Spiele und Rechenzentren beschleunigt sich weiter. Wir freuen uns auf unsere langfristigen Roadmaps und konzentrieren uns auf nachhaltiges Umsatzwachstum und Profitabilität.

Dr. Lisa Su, President und CEO von AMD
AMD: Umsätze und Gewinne seit Q4/2003
-2.000-1.00001.0002.000Millionen US-Dollar Q4/2003Q2/2004Q4/2004Q2/2005Q4/2005Q2/2006Q4/2006Q2/2007Q4/2007Q2/2008Q4/2008Q2/2009Q4/2009Q2/2010Q4/2010Q2/2011Q4/2011Q2/2012Q4/2012Q2/2013Q4/2013Q2/2014Q4/2014Q2/2015Q4/2015Q2/2016Q4/2016Q2/2017Q4/2017

Ausblick auf das zweite Quartal 2018

Für das laufende Vierteljahr erwartet AMD mit 1,725 Milliarden US-Dollar – Plus/Minus 50 Millionen USD – nochmals mehr Umsatz als im ersten Quartal. Dies würde einer Steigerung um 50 Prozent im Jahresvergleich gleichkommen. Die Marge von 36 Prozent im ersten Quartal soll voraussichtlich um einen Prozentpunkt auf 37 Prozent anwachsen.

Aktie legt deutlich zu

Die von AMD vorgelegten Wirtschaftszahlen übertrafen die Erwartungen von Finanzexperten. Und auch der Ausblick von AMD, mit einem starken Portfolio inklusive der zweiten Ryzen-Generation (Test) im Gepäck, stimmt Anleger offenbar positiv. Im nachbörslichen Handel legte die AMD-Aktie um über acht Prozent zu.

Update

In dem Diagramm zu Umsatz und Gewinn von AMD im Jahresverlauf wurden zuvor Werte verschiedener Rechnungslegungsstandards vermischt. Seit diesem Jahr verwendet AMD nämlich den Rechnungslegungsstandard ASC 606, während für die Jahre zuvor noch ALC 605 gilt. Die Standards besagen, wie und wann ein Umsatz gebucht wird. In diesem Dokument (PDF) informiert AMD ausführlich über die Änderung.

Künftig wird ComputerBase im Diagramm zu AMDs Quartalszahlen beide Regelungen getrennt aufführen. Die von AMD zur besseren Vergleichbarkeit bereitgestellten Werte nach ASC 606 für das Jahr 2017 wurden ergänzt.

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