Kaufberatung Komponenten Ryzen 8700G System

LoRDxRaVeN

Lt. Commander
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Liebe Community,

nach langer Zeit mit meinem Low-End Athlon 5350-System, sind die Einschränkungen selbst im Alltag viel zu oft spürbar bzw. zu groß und ich will etwas Aktuelles anschaffen. Da AMD jetzt endlich APUs mit RDNA-GPU veröffentlicht hat, gibt's jetzt auch Prozessoren, die ich haben will (u.A. wegen wegen AV1 Hardware-Decoding). Und um einen Ryzen 8700G möchte ich das System herumbauen.

TL;DR​

(Sorry, immer noch ziemlich lange 😅)
Mein Mini-ITX-Gehäuse und die SSD kann und möchte ich weiterverwenden, also hoffe ich auf euren Rat bei:
  • Mainboard
  • Arbeitsspeicher
  • CPU-Kühler
  • SFX-L Netzteil (wahrscheinlich)

Mainboard​

Da ich gerne einen Display-Port-Ausgang hätte, bin ich auf das GIGABYTE B650I AX gestoßen. Außerdem wichtig ist mir die Leistungsaufnahme, wobei ich z.B. WIFI auch deaktivieren kann, falls das einen Unterschied macht. Spricht aus diesem oder einem anderen Aspekt (VRMs?!) etwas gegen das B650I AX? Ist beim kleineren Chipsatz (GIGABYTE A620I AX) mit einer geringeren Leistungsaufnahme zu rechnen?

Arbeitsspeicher​

Beim Arbeitsspeicher bin ich, bis auf das es 32GB werden sollen, sehr unschlüssig. Gibt es derzeit spezielle Serien, wie damals die Samsung B-Dies bei Zen 1, die besonderes empfehlenswert wären? Das eine oder andere MHz (> 6000MHz) mehr würde ich gerne für einen zukünftigen Spieltrieb mitnehmen, wenn es keine anderen nennenswerte Nachteile hat. Habt ihr hier Empfehlungen oder Tipps?

CPU-Kühler​

Für den Kühler bin ich bei meinem Gehäuse lt. Geizhals auf max. 56mm Höhe eingeschränkt. Optionen wären also z.B.:
Habt ihr hier eine konkrete Empfehlung? Der Noctua wäre der Niedrigste, also potentiell etwas mehr Volumen zum Ansaugen der Luft

Netzteil​

Beim Netzteil ist mein Hauptaugenmerk ein möglichst geringe Leistungsaufnahme. Derzeit setze ich deshalb eine Pico-PSU plus externem Netzteil ein und komme so im Idle auf 20W. Da möchte ich wieder möglichst nahe hin, bei den Pico-PSUs habe ich aber aber immer das Gefühl, dass es keine vergleichbare Qualität, wie bei den "normalen" Netzteilen, gibt.

Beispiele:
Welchen Weg (normales Netzteil/Pico-PSU) würdet ihr gehen und habt ihr ggf. aktuelle Links zu Berichten etc. von Ryzen-Low-Power-Systemen?

Ich danke euch im Vorhinein für euch Hilfe!

Die Langfassung/Ergänzungen​

Mainboard​

Mein PC "steht" im Wohnzimmer und um ihn möglichst aus den Augen haben, habe ich das unten genannte Gehäuse an der Wand hinter dem Vorhang montiert, sodass man nur "Monitor", Tastatur und Maus tatsächlich sieht. Das soll so bleiben, also brauche ich wieder ein Mini-ITX-Mainboard.

Mein Anforderungen sind eigentlich gering. WLAN bräuchte ich nicht, aber die ITX-Mainboards gibt's sowieso nicht ohne. Einzig einen Full-Size Display-Port-Ausgäng hätte ich gerne, den es aber scheinbar nur bei drei Mainboards von Gigabyte gibt:
USB3.2 (oder 4.0, wie bei anderen Mainboards) wäre zwar nett, aber realistisch betrachtet ist die USB-Bandbreite für mich heute irrelevant. Min. fünf USB-A-Ports haben alle drei, was für mich reichen würde (zwei durch Maus und Tastatur dauerhaft belegt), Einen USB-C haben für den Fall der Fälle auch alle.
Einzig beim Audiochip habe ich mir noch die Frage gestellt, ob das für mich einen Unterschied macht. In aller Regel erfolgt die Audioausgabe per HDMI, somit ist der Audiochip - bitte korrigiert mich - egal. Es ist denkbar, dass ich mir in absehbarer Zeit gute Kopfhöre kaufe, so wie ich aber diverse Artikel interpretiere, ist dann sowieso ein dedizierter DAC die qualitativ bessere Wahl.

Arbeitsspeicher​

Aus Preisleistungssicht müsste man tendenziell eine kleine, dedizierte Grafikkarte dazu stecken, anstatt den Bandbreitenflaschenhals der integrierten GPU mit schnellerem Speicher zu weiten. Allerdings ist die Leistungsaufnahme des Systems einer der wichtigsten Punkte für mich und außerdem fände ich es vll. mal interessant, mich mit mehr Bandbreite für die integrierte GPU zu spielen. Das Kit soll jetzt nicht 200€ teurer sein, als eines aus dem 6400MHz-Bereich, aber habt ihr hier einen Tipp, wo man ein paar Euro mehr für den Spieltrieb ausgeben kann?

SSD​

Ich will ja eigentlich meine SATA-SSD weiterverwenden, bin aber für Argumente offen. Spürt man bei Alltagsszenarien (Rendern von Websites etc.) einen Unterschied zw. (halbwegs) flotten NVMe-SSDs und meiner SATA-SSD?

Antworten auf die obligatorischen Fragen​

  1. Spiele: Mit dem PC werden höchstens mal alte Spiele oder Browsergames gespielt, also hierauf braucht kein Augenmerk gelegt werden
  2. Bildbearbeitung etc.: Es wird keine relevant Bild- oder Videobearbeitung etc. gemacht
  3. Besondere Anforderungen:
    • Wichtig ist mir die absolute Leistungsaufnahme insbesondere im Teillastbereich wie Videostreaming oder simples Surfen. Also ggf. vorhandene Beleuchtungen sollen deaktivierbar sein.
    • Ich will das System wieder sehr lange verwenden, deshalb sind der 8700G, obwohl er für meinen Anwendungsfall eigentlich Overkill ist, und auch 32GB RAM, mein Wunsch
  4. Monitor: Es wird ein Samsung The Frame 43" Fernseher mit UHD mit 60Hz genutzt, den ich per Tiling-Windowmanager wie mehrere Monitore verwende. Für die Flexibilität in der Zukunft möchte ich tendenziell einen Full-Size Display Port-Ausgang haben. Dann potentiell auch mit einer höheren Bildfrequenz als die aktuellen 60Hz.
  5. Weiterverwendung alter Komponenten: Abgelöst wird ein Athlon 5350 System, weiterverwenden möchte ich das Gehäuse inkl. Lüfter und die SSD
  6. Budget: Spielt keine große Rolle. Wenn meine Wünsche mit bsplw. einen günstiger Mainboard abgedeckt werden, muss es kein 300€ Mainboard sein, wenn mir ein >300€ MB für meine Ansprüche mehr bietet, soll es nicht am Geld scheitern.
  7. Kaufdatum: In den nächsten ein bis zwei Wochen
  8. Zusammenbau: Ich baue den PC selbst zusammen. In den letzten sieben, acht Jahren habe ich zwar nicht mehr viel geschraubt, in der Zeit davor aber umso mehr.
LG
Markus
 
Ich nutze PicoPSU mit dem 8700G und idle habe ich 22W (ab Steckdose öfters als Minimum idle) glaube nicht dass gegen PicoPSU was spricht - das hat auch davor einen AMD 7900 mit 1050Ti versorgt ohne aufzufallen. 127W war bisher das absolut maximale das der 8700G als System verbraucht hat beim "Superbenchmarken" Chipsatz B650M
 
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ASrock A620i phantom gaming ITX board, darauf würde ich ein ID cooling IS 55 Kühler verbauen, das günstigste DDR5 6000MT/s 32GB CL30-CL36 KIT, plus ein Netzteil deiner Wahl, ich würde aber schon ein 300W+ Netzteil wählen
 
Was wird überhaupt so mit der Kiste gemacht?
Vlt tut es auch was gebrauchtes, gibt ja genügend Mini PCs die flott sparsam und sehr günstig sind.
 
Es würde sicherlich auch etwas Gebrauchtes oder Kleineres reichen, aber ich will eine RDNA-APU. Wie erwähnt nutze ich meine Systeme sehr lange und da habe ich die Erfahrung gemacht, dass man bei GPUs mit aktueller Architektur mit der besten Treiberunterstützung unter Linux rechnen kann.
Mit Mini-PCs (vier verschiedene Generationen Dell Optiplex Micro) habe ich keine sonderlich guten Erfahrungen gemacht, das Radiallüftergeräusch macht mich verrückt.

Bohnenhans schrieb:
Ich nutze PicoPSU mit dem 8700G und idle habe ich 22W (ab Steckdose öfters als Minimum idle)
Danke für die Werte, das klingt sehr gut, genau wo ich auch hin will. Welches Mainboard, Pico-PSU und Netzteil hast du da? Hast du was optimiert/deaktiviert?
hardcoreCHENGO schrieb:
ASrock A620i phantom gaming ITX board, darauf würde ich ein ID cooling IS 55 Kühler verbauen
Wo siehst du den Vorteil bei diesem Mainboard gegenüber dem genannten Gigabyte. Beim Kühler bin ich, wegen der 55mm Höhe, etwas skeptisch, weil ja maximal 56mm Platz haben sollen.
 
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Wenn dir das doppelte oder dreifache an Geld wert ist…
Was wird den alles mit der Kiste so Softwaretechnisch gemacht?
Vlt kann man auch erstmal kleinere Brötchen backen bei der Zusammenstellung und später mal nach Bedarf aufrüsten.
 
Es ist mein Alltagsrechner, vor dem ich (zu) viel Zeit verbringe - da ist es mir das wert. Die Leistung brauche ich nur selten, was noch einigermaßen regelmäßig vorkommt und Leistung braucht, ist der Build eines Packages aus dem AUR.
Wenn ich also, abseits der höheren Anschaffungskosten, keine nennenswerten Nachteile durch die (zu) große APU habe, nehme ich sie trotzdem, auch wenn der 8600G aus Preisleistungssicht besser wäre und 8500G wahrscheinlich aus Performancesicht auch in Ordnung ginge.

LG
 
Als Pico habe ich das ITX 200W - weil das halt auch den AMD 7900+1050Ti angetrieben hat, sonst denke ich hätte ich ein 160W genommen

12V für das Pico erzeuge ich mit einem Meanwell 200W@12V, Mainboard ist ein Asrock B650M Riptide mATX

So wirklich optimiert habe ich nur RAM-Speed (6200 MH/t @ 1.25V) und CPU so 25 mV unter normal glaub.
 
LoRDxRaVeN schrieb:
Wo siehst du den Vorteil bei diesem Mainboard gegenüber dem genannten Gigabyte. Beim Kühler bin ich, wegen der 55mm Höhe, etwas skeptisch, weil ja maximal 56mm Platz haben sollen.
Wurde schon von mehrern "Reviewern" als Board mit stabiler Spannungsversorgung beworben. Preis/Leistungstechnisch wohl eine gelungene Alternative.

Aber du bestimmst letztendlich, was in deinen Rechner kommt! .. Okay, das mit dem Platz könnte tatsächlich zu Interferenzen mit der Luftzirkulatikon führen. Eventuell dann doch der IS 47 von ID Cooling. Oder besser: schau dir einfach ein paar vertrauenswürdige Tests von Top-Blow Kühlern an. Es gibt auf jeden Fall bessere Alternativen zu den von dir verlinkten Kühlern.
 
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Danke für den Tipp mit dem Kühler, die Marke war mir bisher noch gar kein Begriff, werde ich mir genauer anschauen.
 
Beim Mainboard von ASRock ist sicher das A620I Lightning gemeint. Der einzige Unterschied zum Gigabyte A620 AX ist, dass ASRock zur B650 Variante bei der Spannungsversorgung keine Abstriche gemacht hat, Gigabyte schon. Daher eher Vorteil ASRock. Gab hier auch schon Berichte von zufriedenen Verwendern.

Weitere Ideen:
  • Wenn du mit der iGPU zocken willst ist schneller RAM schön, da steigt dann aber bei DDR5 wohl der Verbrauch. Somit nimm gerne mit und teste was bei Preis/Leistung keinen großen Preissprung verlangt, aber wenn mehr Spiele dazu kommen kann am Ende eine dGPU die bessere Wahl sein.
  • Zwecks Netzteil mal das HDPlex 250W eingeworfen. Teurer und schlechter verfügbar als Pico, gab hier auf CB mal einen Test dazu und du musst kucken wie du das im Gehäuse anbringen kannst, ebenso ATX-Blende sinnvoll. Aber eben keinen Netzteil-Klotz außerhalb des Gehäuses. Also viel Geld für ggf. optische Zufriedenheit und einen PCIe 8-Pin wenn eben mal dGPU. Aber nur wenn doch irgendwann so eine für Spiele oder Kodierung Sinn macht. Weißt du am besten.
 
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Bzgl. RAM: Das war auch meine Überlegung. Dort wo es noch nicht exorbitant teurer wird aber doch ein paar MHz mehr.
Tharan schrieb:
  • Zwecks Netzteil mal das HDPlex 250W eingeworfen. Teurer und schlechter verfügbar als Pico, gab hier auf CB mal einen Test dazu
Das schaut extrem interessant aus, danke für den Tipp! Den Test konnte ich allerdings nicht finden, nur einen News-Artikel.
Ich glaube, das wird es, schaut mir irgendwie "solider" aus, als die ganzen PicoPSUs und die Flexibilität mit einer optionalen GPU gefällt mir.
 
hardcoreCHENGO schrieb:
Eventuell dann doch der IS 47 von ID Cooling. Oder besser: schau dir einfach ein paar vertrauenswürdige Tests von Top-Blow Kühlern an. Es gibt auf jeden Fall bessere Alternativen zu den von dir verlinkten Kühlern.
Ich habe jetzt nur wenige aussagekräftige, halbwegs aktuelle Top-Blower-Tests gefunden. Das was ich zum ID-Cooling IS-47K gefunden habe, war eher in die Richtung, dass der Noctua etwas mehr bietet:
Ich habe gelesen, dass er ansaugend besser funktionieren soll, grundsätzlich würde mir der größere Kühlkörper und die zusätzlichen Heatpipes schon gefallen, hast du da bessere Tests in petto?
 
Schön langsam komme ich zu Entscheidungen :)
  • Das HDPlex 250W Netzteil habe ich schon bestellt. Mein Gehäuse ist sowieso so aufgebaut, dass intern ein Kabel von der Netzteilbuchse zur Gehäusenetzteilbuchse gelegt ist und das passt gut mit dem HDPlex zusammen.
  • Ich habe einen Reddit-Artikel gefunden, der den IS-55 in meinem Gehäuse (Node 202) einsetzt und meint, dass er gut funktioniert. Und im Gegensatz zum IS-47K schlägt sich der IS-55 auch sehr gut. Es ist jetzt nicht 100%ig klar, ob er ohne Modifikationen rein passt, vll. müsste man was bei der Staubfilterbefestigung entfernen, aber das muss ich mir dann einfach ansehen. In einem Video musste das jemand machen, aber da war es der ähnliche aber nicht gleiche ID-60. Ob es sich im IO-Bereich und beim RAM höhenmäßig ausgeht, konnte ich auch nicht abschließend herausfinden, also wird sich herausstellen :)
  • Beim Mainboard tendiere ich immer noch zum Gigabyte, weil das Asrock keinen Displayportausgang hat und den hätte ich schon gerne. Ich weiß nicht, ob die nominell bessere VRM-Bestückung für mich Vorteile hätte.
  • Beim Arbeitsspeicher bin ich beim Durchklicken auf folgenden gestoßen: TeamGroup T-Create Expert 32GB, DDR5-7200, CL34-42-42-84, Die Spannung ist natürlich mit 1,4V heftig, aber EXPO soll er können, die Timings klingen auch solide und der Aufpreis hält sich in Grenzen. Er soll ja den Spieltrieb befriedigen und im Normalbetrieb werde ich ihn mit deutlich weniger Takt fahren und hoffentlich mit den üblichen 1,1V. Spricht aus eurer Sicht grob was gegen den Speicher?
Ich bin sowieso ein Mensch, der vieles gerne ein bisschen anders macht wie die Meisten und da fallen die Komponenten auch ganz gut rein :)

Danke nochmal für eure Tipps, auf das Netzteil und den Kühler wäre ich sonst wohl nie gekommen.

LG
Markus
 
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