News Micron M510DC SSD: Neuauflage mit TCG Enterprise und 16-nm-NAND

MichaG

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Arbeitet man an sinnvolleren Haltbarkeitsangaben für SSDs?

TBW ist ja schön und gut aber das bezieht sich ja auf Garantie und nicht auf Lebensdauer.

Wenn es bei Autos heisst Garantie für 50.000 km oder fünf Jahre, dann heisst es nicht, dass das Auto komplett Schrott ist sobald die Garantie vorbei ist. Wenn alles erwartungsgemäß läuft, dann wäre man nicht überrascht wenn ein Auto nach 150.000 km und 15 Jahren immer noch gut läuft.

Wie ist es denn bei SSDs?

Wäre es fahrlässig der SSD noch Daten anzuvertrauen wenn man 95% der angegebenen TBW erreicht hat oder kann man sie ruhigen Gewissens weiter nutzen auch wenn man schon mehrfaches der Angabe schon geschrieben hat?
 
Wenn man sich das Datenblatt anschaut sind die angegebenen Datenmengen für Schreiboperationen die von Micron vorgesehene relevante Größe für den Verschleiß (abgesehen der sonstigen SMART Werte natürlich). Damit heißt es nicht nur, dass die Garantie beim Überschreiten dieser Marke dahin ist, sondern auch, dass man sich als Betreiber darauf einstellen muss, dass Laufwerk ausfällt oder schlimmer gehäuft Fehlerhafte Daten ausliefert. Bei HDDs ist das ja auch irgendwo üblich, dass Betriebsstunden und/oder Durchsatz als relevante Größe genannt werden.
Ansonsten gibt es wie bei HDDs natürlich Angaben zum MTBF und SMART.

Was fehlt sind Angaben, wie lang die Daten stabil gespeichert werden können. Sowas erfährt man aber auch nur hinter verschlossenen Türen nachdem man glaubhaft machen konnte mal fix einige tausend HDDs zu benötige (wenn überhaupt)
 
Wattwanderer schrieb:
Wäre es fahrlässig der SSD noch Daten anzuvertrauen wenn man 95% der angegebenen TBW erreicht hat oder kann man sie ruhigen Gewissens weiter nutzen auch wenn man schon mehrfaches der Angabe schon geschrieben hat?

Spielt keine Rolle. Sind die Daten wichtig, hat man ein Backup davon. Sind sie nicht wichtig ist es ebenfalls egal.
 
Wattwanderer schrieb:
Arbeitet man an sinnvolleren Haltbarkeitsangaben für SSDs?
Die sinnvollste Haltbarkeitsangabe sind immer noch vernünftig ausgegeben Zähler von P/E Zyklen mit realistisch spezifizieren P/E Zyklen für die NANDs. Dann kann man mit davon aussehen diese P/E Zyklen auch erreichen.
Wattwanderer schrieb:
TBW ist ja schön und gut aber das bezieht sich ja auf Garantie und nicht auf Lebensdauer.
Richtig und bei Enterprise SSDs sind die meist als DWPD über x Jahre angegeben, die kann man also mit der Formen DWPD * Kapazität in TB * x Jahre * 365 in TBW umrechnen. Trotzdem sind Schreibvolumen relativ, da sie extrem schwanken können, je nachdem wie die SSD genutzt wird und da reden wir leicht über einen Faktor 10 mehr oder weniger Write Amplification (WA). Angaben bei Enterprise SSDs beziehen sich da eigentlich immer auf den Worst Case, also die maximale WA, nutzt man wie ein typischer Heimanwender, kann man also auch noch mal ein mehrfaches drauf schreiben. Daher sind nur die P/E Zyklen ein wirklich halbwegs brauchbarer Indikation für die noch verbleibende Haltbarkeit bei einer konkreten SSD.

Wattwanderer schrieb:
dann wäre man nicht überrascht wenn ein Auto nach 150.000 km und 15 Jahren immer noch gut läuft.
Die meisten Autos sind auf 200.000 bis 250.000 ausgelegt, aber das hängt auch sehr von der Nutzung ab, Stadtverkehr erzeugt viel mehr Verschleiß als Autobahnfahrt mit recht konstanter Geschwindigkeit. Jedes Schlagloch schadet und dann kommt es auf die Klimabedingungen und Pflege an, auch da ist keine Vorhersage machbar wie lange ein Auto hält, man rangiert es aus wenn es kaputt geht und die Reparatur sich nicht mehr lohnt.

Wattwanderer schrieb:
Wäre es fahrlässig der SSD noch Daten anzuvertrauen wenn man 95% der angegebenen TBW erreicht hat oder kann man sie ruhigen Gewissens weiter nutzen auch wenn man schon mehrfaches der Angabe schon geschrieben hat?
Erstes ist es immer Fahrlässig wichtige Daten nur einem Datenträger anzuvertrauen, man braucht immer Backups, dann hängt es von der Höhe der TBW Angabe ab, die 72TBW einer m4 oder m550 sind z.B. einfach nur lächerlich gering, dann von den S.M.A.R.T. Werten, also auf die verbrauchten P/E Zyklen und ob es dort schon massiv steigende Fehlerraten gibt, das ist dann ein Hinweis, dass es mit den NAND zuende geht.
 
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