Ich geh jetzt mal auf den grundsätzlichen Aspekt des Themas ein, ich bin überhaupt nicht auf irgendwelche Hersteller/Systeme eingeschworen (mein PC I hat PIV Northwood 2.8 GHz, 1GB RambusRAM, 6800 GT AGP; PC II Athlon64 3700+ San Diego, 1 GB DDR2 RAM, X850XT PCIe).
Unabhängig davon, ob es sich
technologisch lohnt, haben in den vergangenen zwei Jahren weltweit (!) viele PC-Besitzer nach Aufrüstmöglichkeiten für ihre AGP-Karten gefragt. Ihr Grund war klar: das lohnte sich aus ihrer Sicht
finanziell. Eine neue PCIe-Karte PLUS Mainboard (im Minimum ...) war eben teurer.
Eine Zeitlang (so ca. vor 12-15 Monaten) wurden die "Immer-noch-nicht-Umsteigewilligen" AGP-Hinterwäldler sogar mit deutlich überhöhten Preisen für die "letzten" AGP-Toprange-Karten bestraft (damals habe ich meine 6800 GT gekauft
).
Und TROTZDEM ist die Nachfrage nach performanten AGP-Karten nicht zusammengebrochen, sondern so stabil geblieben, dass immer mehr Hersteller diesen Teilmarkt bedienen (aus kommerziellen Gründen wohlverstanden, nicht aus karitativen oder nostalgischen). Wenn jetzt offenbar NVidia über eine AGP-DX10-Karte nachdenkt, zeigt dies, dass die Hersteller Druck in Form von Nachfrage gemacht haben. NVidia will nämlich auch in erster Linie Geld verdienen
Es ist zu hoffen, dass dieses Beispiel die PC-Industrie zum Nachdenken anregt: Sie hat unter der Führung der CPU-Riesen Intel und AMD in den letzten Jahren in schneller werdendem Rhythmus versucht, neue Standards am Markt durchzudrücken, um die User zum Kauf neuer Systeme bzw. zumindest neuer Systemkomponenten zu zwingen. Das Nachrüsten älterer Systeme wurde nicht gefördert (um nicht zu sagen: erschwert), obwohl diese Maschinen für die meisten
traditionellen PC-Anwendungen noch längst genügen (wer braucht beispielsweise mehr als 1 GHz fürs Tippen ^.^)
Wie die Entwicklung des weltweiten PC-Markts in den letzten Monaten zeigt, tanzen die KonsumentInnen aber nur noch mit Zurückhaltung nach der Pfeife der PC-Industrie, was den Bilanzen anzusehen ist. Trotz brummender Wirtschaft verschieben viele die beträchtlichen Neuinvestitionen in einen neuen PC, solange unklar ist, welcher Standard denn nun für die kommenden Jahre wirklich gilt - sei das nun bei der Hardware oder bei der Software.
Um es mit meinem Beispiel zu illustrieren: ein neues topaktuelles System würde den dritten unterschiedlichen CPU-Sockel ins Haus bringen, und das innert 5 Jahren. Ich bin doch nicht blöd. Ich warte jetzt weiter und kläre ab, ob ein Aufrüsten von PC I (Board, Prozessor, weiterhin AGP) nicht vorteilhafter ist als ein neuer PC. Abwarten macht aber keinen Umsatz ...