League of Legends Patch 14.9: Vanguard Anti-Cheat bringt TPM-Pflicht und sperrt Linux aus

Jan-Frederik Timm
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League of Legends Patch 14.9: Vanguard Anti-Cheat bringt TPM-Pflicht und sperrt Linux aus
Bild: Riot Games

Der Multiplayer-Online-Hit League of Legends hat zum Start in den Mai ein Update auf Version 14.9 erhalten. Damit halten die Anti-Cheat-Software Vanguard und TPM-2.0-Pflicht Einzug. Spieler, die den für Windows veröffentlichten Titel zuletzt unter Linux gespielt haben, sind damit raus. Doch Riot Games sah keinen anderen Weg.

Riot Games sah keinen anderen Weg

Riot Games hatte den Schritt bereits vor drei Wochen ausführlich begründet, nachdem die Ankündigung nicht nur unter Linux-Nutzern für viel Aufsehen gesorgt hatte.

Als Anlass nannte der Entwickler das anhaltend große und zuletzt sogar wieder stark wachsende Problem mit Cheating, dem man auf anderen Wegen nicht Herr geworden sei. Zuletzt hätten Auswertungen gezeigt, dass in einer von fünf Partien ein „Botter“ oder „Scripter“ aktiv gewesen sei. Die eigene Anti-Tamper-Software „Packman“ war dagegen machtlos.

Cheater in League of Legends: Ein wachsendes Problem
Cheater in League of Legends: Ein wachsendes Problem (Bild: Riot Games)

TPM 2.0 ist Pflicht, sonst gibt es Fehler „VAN9001“

Vanguard in League of Legends setzt aktives TPM 2.0 (Trusted Platfom Module) voraus, so wie es Microsoft Ende 2021 bereits bei Windows 11 getan hatte. Weil diese Hürde umgangen werden konnte, könnten auch Windows-11-Nutzer allerdings nach dem Patch auf Version 14.9 eine Fehlermeldung erhalten, sollte TPM 2.0 gar nicht aktiv sein, erklärt Riot Games. Da hilft nur TPM 2.0 im BIOS zu aktivieren, sofern die Option verfügbar ist.

Für alle Windows-Spieler mit der entsprechenden Fehlermeldung „VAN9001“ verweist Riot Games auf einen Hilfeartikel. Doch das ist nicht die einzige neue Hürde.

Ist TPM 2.0 unter Windows (Version egal) nicht aktiv, startet League of Legends  nicht mehr
Ist TPM 2.0 unter Windows (Version egal) nicht aktiv, startet League of Legends nicht mehr (Bild: Riot Games)

Vanguard und Proton (Wine) vertragen sich nicht

Die andere ist: Vanguard und die Übersetzungsschicht Wine, die auch bei Valves in Steam integriertes Proton-Toolkit zum Einsatz kommt, das inzwischen Zehntausende Windows-Spiele unter Linux lauffähig macht, vertragen sich nicht. Zuletzt waren Anti-Cheat-Tools wiederholt der einzige Grunde, warum ein Titel, der nicht nativ für Linux entwickelt wurde, nicht per Steam (Proton) oder Proton Experimental lauffähig war. Und jetzt ist es auch in diesem Titel der Fall. Eine Lösung gibt es nicht.

We've never officially supported Linux, and it's true that the current Lutris-based implementation for League (that uses wine) will not be able to satisfy the Vanguard driver requirements. Linux does not currently afford us sufficient ability to attest boot state or kernel modules, and the difficulty in securing it is only compounded by all the frustrating differences between distributions. Even allowing emulation is an exceptionally dangerous game, as many cheats could then just run on the host, manipulating or analyzing the VM in a way that would be invisible to Vanguard within it.

Half of anti-cheat is making sure the environment hasn't been tampered with, and this is extremely hard on Linux by design. Any backdoors we leave open for it are ones developers will immediately leverage for cheats, and yesterday, there were just over 800 Linux users on League. We have evaluated this risk to not be worth the payoff.

Riot Games zur Inkompatibilität Linux:Vanguard

Im Blogbeitrag vor drei Wochen hatte Riot Games in diesem Zusammenhang darauf verwiesen, dass der Titel nie offiziell für Linux erschienen sei und Vanguard auf dieser Plattform ein Einfallstor für Gegenmaßnahmen unter Windows darstellen könnte. Zuletzt hätten ohnehin nur etwas über 800 Nutzer täglich das Spiel mit Linux gespielt.

Vielen Dank an ComputerBase-Leser Johannes für den Hinweis zu dieser News.