Kingdom Come: Deliverance II: Nachfolger setzt die Ge­schich­te in größerem Maßstab fort

Fabian Vecellio del Monego
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Das Mittelalter-Rollenspiel Kingdom Come: Deliverance aus dem Jahr 2018 erhält einen direkten Nachfolger. Kingdom Come: Deliverance II soll Ende 2024 für PC, PlayStation 5 und Xbox Series X|S erscheinen. Zur Ankündigung veröffentlicht Entwickler Warhorse Studios gleich einen Trailer und ein 13 Minuten langes Vorstellungsvideo.

Mittelalter-Simulation in Böhmen

Es war kein wohlbehütetes Geheimnis, dass ein Nachfolger in Arbeit ist. Der tschechische Entwickler gibt das offen zu, will sich die Gunst einer eigenen Ankündigung aber nicht nehmen lassen. Per Trailer erhalten Spieler einen ersten Einblick in das Action-RPG mit First-Person-Perspektive, das die Geschichte der Unruhestifter Heinrich und Hans nahtlos fortsetzen soll.

So schickt Kingdom Come: Deliverance II Spieler erneut ins mittelalterliche Böhmen des frühen 15. Jahrhunderts, wo sie eine in zwei Areale aufgeteilte, im Vergleich zum ersten Teil doppelt so große und erneut in einer weiter modifizierten CryEngine umgesetzte offene Spielwelt erkunden dürfen. Dabei geht es unter anderem auch zur Burg Trosky und nach Kutná Hora. Es handele sich um eine der größten mittelalterlichen Städte, die es jemals in einem Videospiel gegeben habe, so die Entwickler.

Erneut liegt der Fokus auf einer realistischen Darstellung oder gar Simulation des mittelalterlichen Alltags und Lebens; Fantasy-Elemente beispielsweise enthält auch Deliverance II keine. Nichtsdestoweniger versprechen die Entwickler eine spannende Erzählung. Als ehemaliger Schmiedesohn und selbstgemachter Ritter gilt es, den Tod der eigenen Eltern zu rächen, wobei im Verlauf der Handlung der König von Ungarn, Sigismund von Luxemburg, als Antagonist auftreten soll. Die Rede ist von einer Inszenierung mit über 5 Stunden an Zwischensequenzen.

Hinsichtlich des Gameplays stellt Warhorse ein vollwertiges RPG-Erlebnis in Aussicht. Die Taten der Spieler sollen die Umwelt beeinflussen und ihre Spuren hinterlassen. Aussehen, Fähigkeiten und Ausrüstung Heinrichs werden – innerhalb gewisser Grenzen – an die eigenen Vorlieben anpassbar sein und es gilt, regelmäßig moralische Entscheidungen zu treffen. Als Nebentätigkeiten stehen beispielsweise das Schmieden und Bogenschießen zur Verfügung. Und apropos Fernkampf: Der soll im zweiten Teil einer größere Rolle spielen. Zwar nicht mit Sturmgewehren, wie in Kingmakers, aber mit zur Zeit üblichen Armbrüsten und frühen Schwarzpulver-Schusswaffen.

Kein kleines Indie-Projekt mehr

In Vielerlei Hinsicht soll Kingdom Come: Deliverance II das Spiel werden, das der erste Serienteil schon hätte sein sollen – wenn Warhorse damals schon über die notwendige Erfahrung und genug Ressourcen verfügt hätte, merken die Entwickler selbst an. Die Arbeiten an Kingdom Come: Deliverance begannen mit gerade einmal 11 Mitarbeitern, am zweiten Teil hingegen arbeiten jetzt rund 250 Angestellte. Deliverance II ist also kein Indie-Projekt mehr, sondern hat nach inzwischen sechs Jahren Entwicklungszeit durchaus AA-Anspruch – mindestens. Als Publisher tritt Deep Silver auf, wobei es sich um ein Label des österreichischen Medienunternehmens Plaion (ehemals Koch Media) handelt, die wiederum Teil der schwedischen Embracer-Group sind.

Kingdom Come: Deliverance II soll im späteren Verlauf des Jahres erscheinen. Auf dem PC ist das Spiel bereits auf Steam und im Epic Games Store eingetragen.